illkommen auf der Internetpräsenz des Vereins "Die Milzener e.V."
Hier besteht die Möglichkeit, sich
über die Aktivitäten unseres Vereines zu informieren, das heißt
über unsere Partnerschaften, Veranstaltungen, Projekte und Vorhaben.
Derzeit verfolgt unsere Internetpräsenz nicht das Ziel, der Darstellung
unserer wissenschaftlichen Vorhaben und Erkenntnisse im Sinne einer Datenbank
oder Ähnlichem, sondern soll den Zweck erfüllen, unsere Öffentlichkeitsarbeit
zu unterstützen. Wir hoffen, einen Einblick in Teile unserer Vereinsarbeit
geben zu können und somit das Interesse zu wecken, uns auf unseren
Veranstaltungen zu besuchen. Dort besteht Gelegenheit, uns alle Fragen
zu stellen, die sich ergeben und uns nach den Ergebnissen unserer Arbeit
zu beurteilen. Auf diese Treffen freuen wir uns bereits und ebenso auf
Eure Fragen und Gespräche. Für Kritik jeder Form sind wir offen
und erwarten Eure E-Mails.
Wir wünschen jedem Besucher unserer Seite Anregungen und Freude.
Die Milzener e.V.
Vorstellung
Der gemeinnützige Verein „Die Milzener e.V.“ ist
in Melaune, einem Dorf zwischen Görlitz und Bautzen, ansässig
und erforscht theoretisch und praktisch die mittelalterliche Alltagsgeschichte
der elbslawischen Stämme, im Speziellen den der „Milzener
“, und stellt die Ergebnisse dieser Forschungen auf Veranstaltungen,
Workshops, in Vorträgen und Publikationen der Öffentlichkeit
vor. Einige Fragen dabei sind z.B.: Wie lässt sich die Sachkultur
des 11. Jahrhunderts rekonstruieren? Wie unterscheiden sich bestimmte
Handwerkstechniken in ihrer Ausführung zwischen Mittelalter und
Neuzeit? Inwiefern lässt sich der elbslawische Raum kulturell von
seinen angrenzenden Völkern und Stämmen abgrenzen?
Die Mitglieder des Vereins sind zum einen Studenten verschiedenster Fachrichtungen wie z.B. Archäologie, mittelalterliche Geschichte, Restaurierung, Kulturmanagement, Pädagogik, Grabungstechnik oder Landschaftsgestaltung, zum anderen Handwerker, wie Tischler, ein Schmied, ein Zimmermann, zwei Schneiderinnen und eine Töpferin. Derzeit zählt die Gruppe 25 Mitglieder.
Ein wesentlicher Bestandteil der Vereinsarbeit ist darüber hinaus der Austausch mit anderen Gruppen in Polen, Deutschland und Dänemark. Dieser Austausch versteht sich im übertragenen, wie auch im wörtlichen Sinne, da in jedem Jahr Veranstaltungen in allen drei Ländern stattfinden, bei denen sich die Gruppen gegenseitig unterstützen und miteinander austauschen. Auf diesem Wege haben sich über einen Zeitraum von 5 Jahren feste Partnerschaften aufgebaut, die bei jedem Projekt der Milzener eine wichtige Rolle spielen.
Partner:
Kruk (PL)
Der Verein „ Die Milzener e.V.“ ist im Gebiet der Experimentellen
Archäologie bereits seit 4 Jahren tätig und hat über
diesen Zeitraum weitreichende Partnerschaften speziell in Osteuropa
aufgebaut. Auf Grund der räumlichen und inhaltlichen Nähe
zu der Gruppe „Kruk“ aus Wroclaw hat sich in den letzten
2 Jahren ein intensiver Kontakt entwickelt, der zu persönlichen
Freundschaften der Vereinsmitglieder, dem Bemühen Polnisch bzw.
Englisch zu lernen oder erfolgreichen gemeinsamen Veranstaltungen führte.
Beispielsweise wurde in den zurückliegenden beiden Jahren zum „Tag
des offenen Denkmals“ ein gemeinsames „Wendenlager“
organisiert, bei dem sehr unkompliziert und eindrucksvoll den Besuchern
ein einvernehmliches, produktives Miteinander polnischer und deutscher
Gruppen vor Augen geführt werden konnte. Somit ist die internationale
Partnerschaftsarbeit noch durch ihre Außenwirkung positiv am Abbau
von Vorurteilen und Stereotypen beteiligt, da für Akteure und Besucher
letztlich eine Kernaussage der Veranstaltungen haften bleibt –
eine gemeinsame Geschichte.
Einer der europäischen Grundgedanken ist, die nationale kulturelle Vielfalt zu pflegen, zu bewahren und anderen Kulturen die Hand zum Dialog und zum Austausch zu reichen.
Diesem Grundsatz folgen die beiden Gruppen bei ihrer gesamten Vereinsarbeit, da zunächst versucht wird, der eigenen kulturellen Wurzel auf den Grund zu gehen und somit auch der eigenen Identitätsbildung Vorschub zu leisten.
Im zweiten Schritt lässt sich gerade im westslawischen Raum die Geschichte ideal als gemeinsame Basis der Verständigung zwischen den Völkern verstehen, da rechts der Elbe der deutsche Einfluss frühestens im 11. Jahrhundert deutlich wurde und sich bis in die Gegenwart ein ethnisches Gemisch aus Slawen und Deutschen erhalten hat, wovon die Existenz der „ Sorben“ bis heute Zeugnis ablegt.
So mag es kaum eine andere europäische Region geben, in der sich
die Geschichte so vorbildlich als integrierendes Moment zwischen zwei
Völkern nutzen lässt, wie in der Neißeregion.
Die Ulvsborg (DK)
Seit nahezu 6 Jahren bestehen enge Beziehungen zwischen den elbslawischen „Milzenern“ und der dänischen Gruppe des Archäologen Eric Zehmke, die insgesamt über 80 Mitglieder zählt.
An der Nordspitze Seelands beheimatet, hat die Gruppe 2005 begonnen,
eine eigene „Motte“ (also eine der frühen Burgformen
Mitteleuropas) zu errichten und mit Leben zu füllen. Der historische
Anspruch, den die Gruppe an sich stellt und realisiert, ist vorbildlich
und die Größe der Gruppe stellt einen der seltenen Fälle
dar, bei dem die Darstellung einer mittelalterlichen Gesellschaft realistisch
und verhältnismäßig erscheint.
Die Historischen Werkstätten Ukranenland e.V. (BRD)
Die historischen Werkstätten Ukranenland e.V. gehören ebenfalls
zu den langjährigsten Partnern der Milzener und die Qualität
und der Umfang der geschichtsvermittelnden Arbeit dieser Gruppe kann
in Deutschland seinesgleichen suchen.
Seit ebenfalls ca. 6 Jahren unterstützen sich die beiden Gruppen
in zwangloser und konstruktiver Art und Weise mit gemeinsamen Workshops,
Veranstaltungen und konzeptionellem Erfahrungsaustausch.
Friedrich Schiller Universität Jena
Bereich Ur- und Frühgeschichte
Die wissenschaftliche Basis der Geschichtsdarstellung wird insbesondere
durch die Kooperation mit dem Fachbereich Ur- und Frühgeschichte
der Universität Jena sichergestellt.
Im Gegenzug vermittelt der Verein in regulären Lehrveranstaltungen
des Fachbereichs die Grundsätze der Experimentellen Archäologie
und führt, wie im SS 2005, Experimente zu wissenschaftlich relevanten
Fragestellungen durch, die dokumentiert und in späteren Arbeiten
ausgewertet und veröffentlicht werden.